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detebe-Scheibe

Das Gericht von de.talk.bizarre
Die Urteile, Teil 6

detebe-Scheibe

 

Verfahren gegen Jürgen Kaphengst oder Der krasnegarische Taubentanz

Vorgeschichte und Anklage

Jürgen versuchte, den Pfarrer zu rufen...
Message-Id: <ni413t8jhm3kc5ng9lqlg1cq7bm0on1od2@4ax.com>, 08.12.00

shutdown -osb

StA Sponbiel klagte an:
Message-Id: <90qhuq.3vvjh6p.1@henning.sponbiel.de>, 08.12.00

Hiermit klage ich Juergen der Amtsanmassung an.

Jürgen reagierte darauf etwas nervös:
Message-Id: <hti13tcb8s4harqre9hs1599kad694cbim@4ax.com>, 08.12.00

Ich verlange eine ordentliche Verhandlung - ordentlich im Sinne von
detebe - unter Einbeziehung des von mir gesetzten
<fremdsprech>Subjects</>. Albern das!

Kann es sein, daß der Staatsanwalt derzeit ein wenig
hyperventil^H^H^H^H^H^Haktiv ist? Kein Wunder, daß das
Henning-Sponbiel-Heiligsprechungskommitee es eilig hat, zur Tat zu
schreiten samt sämtlicher erforderlicher Vorbereitungen (Ableben etc.)

Der Richter bat den Pfarrer um seine Stellungnahme als Sachverständigen und gab Jürgen Gelegenheit zur Verteidigung:
Message-Id: <90uh7b$2eupi$20@ID-2339.news.dfncis.de>, 10.12.00

Jürgen, das solltest Du jetzt aber ganz genau erklären.

Herr Pfarrer, eine Stellungnahme als Sachverständiger zum Thema osb
bitte.

Pfarrer Georg Siegemund äußerte sich als Sachverständiger:
Message-Id: <j1gf3tcnevo1qpjipr269u9kpcj3rnenft@4ax.com>, 13.12.00

Naja, andere mögen auch osben, aber weder wird es das richtige Öl
sein, noch der wirksame Segen. Und das mit dem Begraben - da wird
natürlich keine Qualitätsarbeit abgeliefert.

Grundsätzlich sollte ich noch sagen, dass jedes unfachmännisch
ausgeführte osb (sowie jeglicher Teilaspekt davon) erheblich in der WF
behindern, da sich über kurz oder lang eine Geruchsentwicklung
bemerkbar machen dürfte. Das insbesondere vor dem Hintergrund der kurz
bevorstehenden Einführung des stp (smell transfer protocol).

Insofern könnte man verkürzen: osb von jemandem anderem als dem
Pfarrer ist eine AA sondergleichen und darf auch mit Blick auf die
ungestörte WF nicht toleriret werden.

Jürgen brachte danach dem Gericht die folgende Verteidigung vor:
Message-Id: <t98s3t4c9n6f9ipi8l3stcr8nfvt7o62d4@4ax.com>, 18.12.00

*Räusper*

*Mit dem Finger das Mikrofon antipp*   POCH POCH!

Tschulljung. Isī zu laut.

*Mikro leiserdreh*

Hohes Gericht,

es handelt sich bei der beanstandeten Zeile - ich zitiere:
     "shutdown -osb"

um den Aufruf eines leider in die freie Realität entflohenen
gentechnisch veränderten Scriptes. Geerbt hat es lediglich den Namen
seines Ex-Gen-Spenders, die Funktion ist eine völlig andere.

Hohes Gericht, stellen Sie sich einmal folgende, alltägliche Situation
vor: Ein Teilfred leidet an galoppierender Schwindsucht. Der arme Kerl
ist nicht mehr zu retten, er muß sterben und der Pfarrer dann seines
Amtes walten.

Ein real existierender Teilfred fällt aber nicht so
mirnichts-dirnichts mausetot um - meist zuckt er noch. Viel Zeit und
Arbeit steckte ich in die Entwicklung meines Teilfred-Shutup-Scriptes:

Der Gnadentöter erledigt mehrere notwendige Schritte in einem Mal per
Parameter:

kurz   lang           Beschreibung

  -o   --ombringen    Letzte Lebensspuren zuverlässig entfernen

  -s   --sichergehen  Allerletzte Lebensspuren zuverlässig entfernen

  -b   --bfarrerruf   Den Pfarrer um seine Dienste bitten.


Und da die Parameter auch in zusammengefaßter Kurznotation an das
Script gehualpt werden können, entstand die mißverständliche Zeile.

Alles reiner Zufall!

Aus diesem Grunde plädiere ich auf unschuldig (lediglich im Sinne der
Anklage) - allerhöchstens fahrlässige Irritierung trifft den
Tatbestand.

Jürgen, gefaßt vom Zeugenstand zurücktretend.

Das Urteil

Der Richter zeigte sich nur ein wenig beeindruckt:
Message-Id: <92e65h$6pg9b$15@ID-2339.news.dfncis.de>, 28.12.00

>Aus diesem Grunde plädiere ich auf unschuldig (lediglich im Sinne der
>Anklage) - allerhöchstens fahrlässige Irritierung trifft den
>Tatbestand.

Ich zitiere dazu den Sachverständigen:
| Insofern könnte man verkürzen: osb von jemandem anderem als dem
| Pfarrer ist eine AA sondergleichen und darf auch mit Blick auf die
| ungestörte WF nicht toleriret werden.

Von Unschuld oder fahrlässiger Irritation kann also keine Rede sein.

Jürgen, wegen Amtsanmaßung ergeht gegen Dich folgendes Urteil:

Du wirst den krasnegarischen Taubentanz einstudieren und auf dem
Hauptplatz Deines Wohnorts öffentlich zur Aufführung bringen, und zwar
zu einer Zeit, zu der Du viel Publikum dabei hast. Du wirst darüber
binnen 14 Tagen in detebe berichten.

Jürgen meinte darauf in einer ersten Reaktion:
Message-Id: <fkcm4tsgs57r74head6pqjjn5k7r5sg8il@4ax.com>, 28.12.00

Hohes Gericht, ich kacke auf den Richtertisch^w^w^w^wnehme das
idiotische^wweise Urteil nicht^wgerne an und zerschneide gerade Deine
Autoreif^w^w^w^wwerde die bescheuerte^wmir auferlegte Bußhandlung
ignoriere^wgerne anderen überlasse^w^wausführen.

Die Verbüßung durch Jürgen

Message-Id: <ub0b5tg2pjtlekmh9p43288ulfa09a79pd@4ax.com>, 05.01.01

Also bespielte ich eine Kassette mit krasser Negermusik. Das war das
kleinere Problem.

Dann versuchte ich herauszufinden, wo denn eigentlich der Hauptplatz
meines VAW-Wohnortes ist. Das gestaltete sich schwieriger - denn
Klixdorf ist sehr groß und nur mit vereinzelten Gehöften besiedelt.
Die einzige Kneipe wurde ein Jahr nach meiner Geburt geschlossen
(kausaler Zusammenhang fraglich), auch Kirche -> Fehlanzeige.

Also versuchte ich mein Glück an der Hauptstraße - die ist einspurig
und trägt den Namen 'Klixdorf'. Mit einer Passantenfrequenz von ca. 30
Menschen und 60 Kötern^wHunden pro Stunde das kulturelle Zentrum
dieses Flecks Erde.

Ich stellte den Ghettopuster auf, überprüfte die Batterien und sah,
daß es gut war.

Ich stellte den Ghettopuster an und sah, daß er laut war. (Das hörte
ich nicht, weil ich prophylaktisch die Ohren versiegelt hatte - ich
sah es daran, daß das Gras im Umkreis von 3 Metern plötzlich abstarb)

Ich schaute nach Tauben und sah, daß sie weg waren. Kein Wunder bei
der Musik.

Ich schaute in den Spiegel und sah, daß er zerbrochen war. Auch kein
Wunder, denn ich wollte erst nach dem Tanz duschen.

Ich schaute nach dem Publikum und sah, daß es von den Kötern^wHunden
radial fort von mir geschleift wurde. Merke: Hunden fe lt das tiefere
Verständnis für Andalusische Schwermetallmusik auf mittelalterlichen
Instrumenten.

Also begann ich, einsam und verlassen, zu tanzen. Ich tanzte den
Weltschmerz aus meiner Seele^w^w^w^w^wwie bescheuert, denn schließlich
war es meine vPuS. Und als die Sonne den Meridian passierte, tanzte
ich immer noch.

Ich sah viel passieren um mich herum. Erst die Traktorfahrer, die
fluchtartig ihre Arbeitsgeräte verließen und zu Fuß flüchteten -
Merke: Die 25 km/h - Begrenzung bei landwirtschaftlichen
Nutzfahrzeugen verstößt gegen die Menschenrechte.

Später dann riegelte die Polizei sämtliche Zufahrten zum Hauptfeldweg
ab. Merke: Freund und Helfer.

Noch später durchbrach ein kleiner Schwarm toter Tauben die
mittlerweile eingerichtete Luftblockade und starb. Das erinnerte mich
an etwas.

Als die Sonne sich anschickte zu versinken, bemerkte ich ein altes
Bäuerlein neben mir stehen, sinnierend auf einen Stock gestützt. Als
ich seinen Blick fing, der meinen Blick fing, sagte er etwas. Ich
antwortete: "Ich kann Sie nicht verstehen!". Er sagte noch etwas. Ich
antwortete: "Ich hör nix!" Er sagte noch etwas. Ich zeigte ihm die
Versiegelung meiner Ohren. Er nickte, zuckte mit den Schultern, warf
zwei Mark in meinen Hut und einen kleinen, zusammengefalteten Zettel.
Daraufhin verschwand er so plötzlich, wie er aufgetaucht war und bevor
ich mich bedanken konnte.

Da es jetzt dunkelte und mich die angeborene Neugier packte, schaltete
ich die Musik ab, hörte auf zu tanzen und griff nach dem Zettel. Ich
strich ihn glatt und las, was das alte Bäuerlein mit einer krakeligen
Handschrift niedergeschrieben hatte:

"DU HAST KEIN GEFÜHL FÜR DEN TAKT, MEIN JUNGE!"

Thomas Kranke ergänzte den Bericht um ein alternatives Ende:
Message-Id: <9346fr$8tg0h$1@ID-2258.news.dfncis.de>, 05.01.01

Darf ich den Schluss alternieren? Nein? Oh, na dann:

"... Ich strich ihn glatt und las, was das alte Bäuerlein mit 
 einer krakeligen Handschrift niedergeschrieben hatte:

           "DU HATTEST GRAD DREI WUENSCHE FREI."

 

Verfahren gegen Jan Weseler

Vorgeschichte und Anklage

Jan hatte leichte Schwierigkeiten mit der korrekten Schreibweise:
Message-Id: <932bvo.3vv6ou9.1@nutznetz.jweseler.de>, 04.01.01

Wieso kommst du dann auf die Idee, daß es eine Regel nicht gibt, nur 
weil sich unser Oberster Anarch nicht dran hält. Das würde ja bedeuten 
daß es ausser der Wirrkür keine Regeln in detebe gibt.

StA Sponbiel reagierte rasch:
Message-Id: <937f5l.3vvro8j.2@henning.sponbiel.de>, 06.01.01

Hiermit klage ich Jan Weseler der Namensverhunzung an. Unsere oberste
Herrin ist nicht erfreut!

Das Urteil

Message-Id: <938678$945gf$66@ID-2339.news.dfncis.de>, 06.01.01

Jan, wegen der besonderen Schwere der NV zahlst Du 42*42 Leos in die KK.

Die Verbüßung durch Jan

Message-Id: <939sqj.3vv6th5.1@nutznetz.jweseler.de>, 07.01.01

*grummel* *Leos einwerf*

 

Verfahren gegen Christian Peper

Vorgeschichte und Anklage

Christian Peper provozierte:
Message-Id: <8FFA9A3E0trublu@c-peper.de>, 28.11.00

osb

El TruBlu, der schon immer mal eine Amtsanmassung begehen wollte

StA Sponbiel klagte prompt an:
Message-Id: <900vuh.3vvln8r.2@henning.sponbiel.de>, 28.11.00

Hiermit klage ich Christian Peper der Amtsanmassung an.

Der Richter fragte nach Milderungsgründen:
Message-Id: <90h823$12lq0$8@ID-2339.news.dfncis.de>, 05.12.00

Christian, hast Du etwas vorzubringen, was das Gericht gnädig stimmen
könnte?

Christian verteidigte sich:
Message-Id: <9001A6A5Btrublu@c-peper.de>, 05.12.00

hmmm, ich handelte in guter Absicht, dem Pfarrer etwas Arbeit 
abzunehmen und ihm mehr Zeit fuer die Wahrheizfindung zu geben.

Das Urteil

Message-Id: <92e658$6pg9b$10@ID-2339.news.dfncis.de>, 28.12.00

Christian Peper, wegen Amtsanmaßung ergeht gegen Dich folgendes Urteil:

Du wirst Dir eine Möglichkeit überlegen, dem Pfarrer tatsächlich etwas
Arbeit abzunehmen, ohne dabei jedoch eine Amtsanmaßung zu begehen, und
diese Tätigkeit dann bei mindestens drei Amtsausübungen des Pfarrers
beisteuern. Nebenbedingung ist natürlich, daß der Pfarrer mit Deiner 
Tätigkeit einverstanden ist. Über die gewählte Tätigkeit erstattest Du
binnen 14 Tagen in detebe Bericht.

Christian fragte nach:
Message-Id: <Xns90187CF33trublu@c-peper.de>, 28.12.00

hmmm...Sind Geldspenden ueber 42(500) Lewonzen fuer jede der 3 
Amtsausuebungen des Pfarrers akzeptabel?

Aber so leicht kommt man bei Gericht nicht davon:
Message-Id: <92lumh$72lf8$10@ID-2339.news.dfncis.de>, 31.12.00

Nein, Du darfst Dich nicht aus dem Urteil freikaufen.

Es gab dann noch eine kurze Diskussion, was denn nun Tätigkeiten im Sinne des Urteils wären:
Message-Id: <92q984$7mmot$10@ID-2339.news.dfncis.de>, 01.01.01

>hrmmmpf, gut dann werde ich eben tote Teilfaeden aufspueren und den 
>Pfarrer mit einem 'osb bitte' ausruf hinfuehren.

Oder dem Pfarrer mit Hilfsdiensten assistieren wie etwa Grab
zuschaufeln, Blumen streuen, Öl reichen, Sarg zimmern, Grabreden
schreiben, Trauergemiende simulieren...

Die Verbüßung durch Christian

Message-Id: <Xns901D7C650trublu@c-peper.de>, 02.01.01


im Sinne der verurteilung:

*grabausheb* *Kircheheiz*
*Pfarrerruf(osb bidde)*
*einpaarverirrteQNH'salsTrauergemeindehinstell*
*Grabtieferausheb*

El TruBlu, auf den Pfarrer wartend

 

Verfahren gegen Gregor Herrmann

Vorgeschichte und Anklage

Gregor schrieb eine sehr kurze (und für ihn gefährliche) Antwort in Message-ID: <3942d90d.12567360@gregoa.austria.eu.net>, 08.06.00:

osB

Pfarrer Georg Siegemund witterte Amtsanmaßung. Message-ID: <vfh7lssotimghsekuggnfnaod36vqube10@4ax.com>, 23.06.00:

AA! StA bitte!

Gruss
Der "moralisch entruestete" Pfarrer

StA Sponbiel reagierte wenig euphorisch:

Watt willsse denn?

Aber nach Präzisierung durch den Pfarrer erfolgte dann prompt die Anklage. Message-ID: <8jo8vi.3vvn6s7.4@henning.sponbiel.de>, 02.07.00

>Ich zeige hiermit gregor herrmann an, in MID:
><3942d90d.12567360@gregoa.austria.eu.net> eine Amzanmaßung begangen zu
>haben, indem er vorgab, einen Teilfred zu osben.

Ich klage hiermit gregor herrmann an, in MID:
<3942d90d.12567360@gregoa.austria.eu.net> eine Amzanmaßung begangen zu
haben, indem er vorgab, einen Teilfred zu osben.

Das Urteil

Message-ID: <8kqtms$30t56$3@ID-2339.news.cis.dfn.de>>, 16.07.00:

Gregor, wegen Amtsanmaßung ergeht gegen Dich folgendes Urteil: Du wirst
den Pfarrer bei einer seiner nächsten geistlichen Tätigkeiten als
Ministrant / Meßdiener / Gehilfe oder wie auch immer das bei Georgs
Religion heißt unterstützen und binnen 14 Tagen einen Bericht darüber in
detebe posten.

Die Verbüßung durch Gregor

Die Verbüßung ist bis heute nicht erfolgt.

 

Verfahren gegen Gerd Schmerse

Vorgeschichte und Anklage

Gerd provozierte, Message-ID: <95e97k$1s6$02$2@news.t-online.com>, 02.02.00:

*kisteflensalkoholfreirüberschieb*

Möchte jemand was Gesundes?

StA Sponbiel platzte der Kragen in Message-ID: <95f35e.3vvir4f.2@henning.sponbiel.de>, 02.02.00:

Ich habe mich bisher zurueckgehalten, was beer wars angeht, da ich, wie
alle, die hier schon laenger sind, weiss, dass da keine neuen TWen mehr
zu finden sind.

ABER WAS ZU WEIT GEHT, GEHT ZU WEIT!

*Patsch!* 

Wegen unsittlichen Angebots. Eigentlich sollte man dich sogar noch wegen
Realitaets-Verschmutzung anklagen.


Hmmmm. 


Hiermit klage ich Gerd der Realitaetsverschmutzung (mit alkoholfreiem
Bier) an.

Das Urteil

Message-ID: <964l44$j8cu5$7@ID-2339.news.dfncis.de>, 11.02.01:

Gerd, wegen Realitätsverschmutzung (mit alkoholfreiem Bier) ergeht gegen
Dich folgendes Urteil: Du wirst eine Kiste "flensalkoholfrei" innerhalb
von 48 Stunden austrinken und in detebe binnen 14 Tagen darüber
berichten.

Die Verbüßung durch Gerd

Die Verbüßung ist bis heute nicht erfolgt.

 

Verfahren gegen Kurt Fischer: Prediger

Vorgeschichte und Anklage

Kurt Fischer bewarb sich um das Amt des detebe-Predigers und postete parallel dazu auch gleich die erste Predigt, siehe Message-ID: <1enjd8p.dz85uf198qklcN@Kurt-Fischer.dialin.t-online.de> bzw. <1enjfs7.3rbml3j17m6N@Kurt-Fischer.dialin.t-online.de> vom 20.01.01. Die Predigt ist im HL-Archiv auf http://www.de-te-be.net/ zu finden.

StA Henning Sponbiel klagte ihn daraufhin gleich zweimal an, Message-ID: <94csbk.3vvnr0j.3@henning.sponbiel.de>, 20.01.01:

Hiermit klage ich Kurt Fischer der Amtsanmassung an, da eine Ernennung
nie erfolgt ist.
sowie Message-ID: <94csbk.3vvnr0j.2@henning.sponbiel.de>, 20.01.01:
Hiermit klage ich Kurt Fischer an, in den Gefilden des Pfarrers wildern
zu wollen.

Kurts Verteidigungsrede

Message-ID: <1enn1ty.16ytrcs136bpwsN@Kurt-Fischer.dialin.t-online.de> 22.01.01:

Sehr verehrter Staatsanwalt! Hohes Gericht! Liebe Brüder und
Schwestern im Geiste der Wahrheit!

Trauer! Ja, Trauer und Verzweiflung ergreift mich, wenn ich die
Worte des ehrenwerten und pflichtbewußten Staatsanwaltes lese,
und Gram, bitterer Gram zerrreißt mein gequältes Herz.

Wohl bin ich mir der schweren Schuld bewußt, die ich auf mich
lud, und doch, hier stehe ich und ich sage euch offenen Sinnes:
Ich kann nicht anders. Nicht der detebe-Gerichtsbarkeit fühle ich
mich verantwortlich oder dem Ernennungsbeauftragten, nein, ich
leite meine Legitimation direkt von ihm ab, von ihm selbst, dem
Herrn im Schrank, dem großen Rubasuba!

Ihr glaubt mir nicht?!? Ihr sagt das sei nur eine Ausrede?!?
Oh ihr Zweifler, so höret was ich gestern selbst erlebte und wie
ich erleuchtet wurde!

   Tut Buße, Brüder und Schwestern, tut Buße,
   auf daß es Hualp vom Himmel regne
   und der Große BUMM[tm] uns erlöse!


Als ich gestern in der Küche saß, und bittere Zähren des
Schmerzes und der Verzweiflung über die in meinen Augen
ungerechtfertigte Anklage weinte, da hörte ich plötzlich ein
Geräusch, und siehe da, der Schrank öffnete sich ein zweites Mal,
wie bei meiner ersten Erleuchtung. Diesmal aber sah ich nicht nur
das Licht, *I saw the light, yeah, I saw the light!*, nein, ich
hörte auch eine tiefe und dumpfe Stimme: "Komm herein zu mir,
mein Sohn, ich habe dir etwas zu sagen!"

Angsterfüllt und gleichzeitig neugierig trat ich in den Schrank
und siehe da, schon stand ich ihm selbst gegenüber: groß und
dunkel, ein Riese mit blitzenden Zähnen, die das Innere des
Schrankes mit einem derart gleißenden Licht erfüllten, daß ich
unwillkürlich meinen Blick geblendet zu Boden senkte.

Sanft sprach er zu mir: Höre mein Sohn, ich habe dich erwählet,
meine Botschaft in die Realität zu bringen. Sei mein Fischer, der
seine Netze auswirft, um die Gläubigen einzufangen und zu mir zu
bringen, auf daß sich mein Schrank mit ihnen fülle."

Lange redete er zu mir, und was er mir sagte, das will ich euch
jetzt weitergeben:

Was ist die Wahrheit, liebe Brüder und Schwestern? 
Die Wahrheit ist, daß dereinst der Große BUMM[tm] das ganze
Multiversum hinwegfegen wird, sobald die letzte Teilwahrheit
gefunden sein wird. Das ganze Multiversum? Wirklich das _ganze_
Multiversum?

Jawohl, meine Brüder und Schwestern, das _ganze_ Multiversum.

Aber, und jetzt kommt die Heilsbotschaft, die neue unfassbare und
beglückende Nachricht des großen Rubasuba:

       Freuet euch und frohlocket, 
       jubilieret und jauchzet, 
       meine Brüder und Schwestern!

Bevor es zum Großen BUMM[tm] kommt, wird der Herr diejenigen in
seinen Schrank aufnehmen, die guten Willens sind und bereit ihm
nachzufolgen!
Das Multiversum wird im Großen BUMM[tm] verlöschen, aber der
Schrank des Herrn wird auf seinen Wogen tanzen wie ein Schifflein
auf den Wellen des weiten Meeres und wird sich auf eine weite
Reise begeben, in ein neues, noch schöneres und noch größeres
Multiversum.


        Der Schrank des Herrn ist groß
        und jeder Gerächte wird in ihm Platz finden.


Diese Reise wird lang sein und keiner weiß genau wie lange, aber
es wird warm und behaglich sein im Schrank, und die
Vorratskammern wohlgefüllt. Und am Ende dieser Reise werden wir
uns in einer neuen Realität wiederfinden, die noch normaler und
realer ist als unsere jetzige. Die Wahrheiten werden wahrer, die
Hochlichter heller, die Wannen größer, die Sägeketten schärfer,
das Blut blutiger und das Hualp noch sämiger und schmieriger
sein.

Wir werden jederzeit genügend QNHs zum Grillen haben, und sie
werden zarter und fetter sein, aber sie werden stumm bleiben und
uns nicht mit ihrem Geschwätz nerven.


ALs ich so den Worten des großen Rubasubas lauschte, wagte ich
kaum zu atmen, so unglaublich erschienen mir seine Ankündigungen.
Schließlich aber fasste ich den Mut ihn zu unterbrechen und
fragte: Herr, was können wir tun, um in deinen Schrank zu kommen?

Er lächelte und sprach: "Na was wohl? Seid fleißig, und sucht
eifrig nach den Wahrheiten. Posten, posten, posten und immer an
die Wahrheit denken, das ist euch ja schon bekannt. 
Wer sich weigert, weil er meint etwas Besseres zu tun zu haben,
kommt eben nicht in den Schrank, sondern in die Ablage, wo er
dann verfaulen und vermodern kann, bis dereinst der Große
BUMM[tm] ihn hinwegfegt.
Allerdings, ich würde es schon gerne sehen, wenn sich in Zukunft
alle meine Kinder vom Pfarrer taufen ließen. Er soll sie in eine
Wanne voll .... tauchen, ihr Haupt mit Hualp salben, eine 42 auf
ihre Stirn malen und dabei die Worte sprechen: 'Ich bin klein,
mein Herz ist rein, laß mich in den Schrank hinein.'  So tun sich
meine Türwächter leichter mit der Auswahl."

"Was aber, wenn sie nicht wollen? Wenn der Pfarrer sich weigert?"
wagte ich einzuwerfen.

Da runzelte sich seine Stirn und sein blitzendes Lächeln erstarb.
Sofort wurde es finster wie die Nacht im Schrank. 
"Dann sollen sie es eben bleibenlassen. Mirdochegal. Es soll sich
aber keiner beschweren, wenn er dann am Garderobenhaken hängt,
daß ich ihn nicht in meinen Schrank hineinlasse."

Mit diesen Worten schob er mich wieder hinaus und die Tür schloß
sich. Lange stand ich noch davor und konnte kaum glauben, was ich
soeben erlebt hatte.

Hohes Gericht, liebe Brüder und Schwestern im Geiste der
Wahrheit, ich bin sicher daß ihr jetzt verstehen werdet, warum
ich nicht abwarten konnte, bis mein Antrag auf Ernennung den
normalen detebeokratischen Gang gegangen ist. Ich hätte es
einfach nicht verantworten können euch die freudige
Heilsbotschaft solange vorzuenthalten.

Machen wir uns also frohen Herzens an die Arbeit der
Wahrheizfindung, in dem Bewußtsein, daß mit dem Großen BUMM[tm]
nicht alles vorbei ist, sondern daß sich danach eine neue, noch
stahlendere Zukunft auftut, und der Weg dahin führt durch den
Schrank des Herrn.

     Der Herr ist unser Herbergsvater
     und in seinem Schranke wird uns an nichts mangeln.

Reinen Gewissens und frohen Herzens erwarte ich den Schiedsspruch
des hohen Gerichtes und sollte ich dennoch verurteilt werden, so
wird mir dennoch nichts geschehen können, denn der Herr wird
seine Hand schützend über mich halten und mir stets eine Zuflucht
in seinem Schranke gewähren.

Seid gesegnet, liebe Brüder und Schwestern

Der Prediger, schonungslos offen, hemmungslos ehrlich, und immer
mit einem Ohr am Schranke des Herrn 

Der Richter fragte den Pfarrer um eine Stellungnahme. Dieser meinte dazu in Message-ID: <qhaa7tgj3e5irgrgjhrnihemu2vrekv9md@4ax.com>, 29.01.01:

Nun denn. Es sei gesagt, dass ein Prediger zuerst einmal in der Wüste
rufen muss, denn so steht es geschrieben (Mk 1:3). Wenn man annimmt,
dass es in Schränken auch wüst zugehen kann, ist das schon einmal
erfüllt.
Sodann erfüllt der Prediger, wenn er denn ein Laienprediger ist, und
um einen solchen scheint es sich zu handeln, die eher unangenehme
Pflicht des Predigens. Das macht die ganze Woche kapott, denn man muss
sich immer darauf vorbereiten. Und so kann der Pfarrer den lieben Gott
einen guten Mann sein lassen.
Weiterhin sei gesagt, dass ein Prediger oft dazu führt, dass sich die
Kürche füllt. Das hilft dem Klingelbeutel auf die Sprünge.
Der Pfarrer hat nichts gegen die allgemeine Existenz eines Predigers,
sieht es auch nicht so, dass er in dessen Gefilden wilderte, ihm
vielmehr die lästige Arbeit des Predigens und Seelsorgens abnimmt.

Daraufhin zog StA Henning seine Anklage zurück, und das Verfahren wurde eingestellt.

Kurt ließ der Einstellung noch eine Dankesrede folgen, Message-ID: <1eo3zs0.194txua1seg9psN@Kurt-Fischer.dialin.t-online.de>, 31.01.01:

Rohes Gerüch^W^WHohes Gericht! Werter Herr Staatsanwalt! Liebe
Brüder und Schwestern im Geiste der Wahrheit!

Dankbarkeit, jawohl, tiefste Dankbarkeit erfüllt mich ob der
großzügigen Entscheidung der unbestechlichen und gerechten
detebe-Justiz und zugleich auch ein großes Gefühl der
Erleichterung und Befriedigung. Diese weise Entscheidung läßt
eine zentnerschwere Last von meinen Schultern auf den Boden der
Realität plumpsen.

Mein frohes Herz hüpft heiter in die Höhe und gleichzeitig steigt
das Wasser der Rührung in meine Augen, und so stehe ich hier vor
euch, still und stumm, die Worte fe len mir in diesem bewegenden
Augenblick, sprachlos verweile ich hier, kein Laut kommt mehr
über meine Lippen,...nichts als Stille, Ruhe und Besinnung. Doch
trotz aller Sprachlosigkeit will ich es nicht versäumen ein
Zeichen des Dankes zu setzen, und zwar nicht nur für die
ehrenvolle Detebejustiz, sondern auch für den, dem in erster
Linie mein Dank gebührt:

Meine lieben Brüder und Schwestern, ich will offen und ehrlich zu
euch sein. Natürlich war die Zeit nach dem Verkünden der Anklage
eine Phase des Leidens für mich, ich durchlitt die Qualen der
Verzweiflung, die Angst zehrte an meinen Nerven und bittere
Gewissensbisse zerfraßen mein Gedärm. Und trotzdem, ganz tief da
drin in diesem Herz eines ächtes Wahrheizfinders wußte ich, daß
er selbst, der Herr im Schrank, seine Hand schützend über mich
halten und das Gericht zu einer weisen Entscheidung führen würde.

Und so geschah es.

    
        Aus dem Schranke kommt und hin 
        zum Schranke strömt das Heil


Und nun will ich euch verkünden, meine lieben Brüder und
Schwestern, wie ich versuchen werde, euch meinen innigen Dank und
meine tiefste Zuneigung zuteil werden zu lassen: Ab sofort will
ich euch jeden Tag eine lange, salbungsvolle und erbauliche
Predigt halten, um euch durch meine wohlgewählten und bedachten
Worte des Trostes und des Zuspruches in tätiger Weise bei der
Wahrheifindung zu unterstützen, und zwar immer pünktlich um 16:00
Uhr.

Nein, sagt jetzt nichts, meine lieben Brüder und Schwestern, ich
weiß ihr seid zu bewegt und könnt euer Glück noch gar nicht
fassen, aber bevor euch jetzt die Rührung und die Vorfreude
übermann...

*pochpoch!*

Moment, meine lieben Brüder und Schwestern, ich glaube der Herr
ruft nach mir. Bitte habt etwas Geduld, ich bin gleich wieder bei
euch.

*quietsch*  (Schranktür öffnet sich)

Du hast mich gerufen, oh großer Rubasuba?  Wegen der täglichen
Predigt? Wieso, ist das denn keine gute Idee? Du meinst hier im
Schrank sieht es aus wie in einem Schweinestall? Die Hausschuhe
nicht gebürstet? Ja, verdammt, die Mottenkugeln habe ich auch
vergessen, ich geh gleich nachher noch zu Obi, jaja, sicher, die
Mausefallen werde ich auch mitbringen, klar, das Quatschen bringt
nichts, du hast ja so recht..., natürlich...,
selbstverständlich..., wenn du das sagst, dann wird das auch so
gemacht..., verstehe vollkommen..., wer ich? Nein ich bestimmt
nicht!...Alles klar! ...Jaja, ganz sicher!

*knarrrz* (Schranktür schließt sich wieder)

Pfuhhh!

Meine lieben Brüder und Schwester im Geiste der Wahrheit, leider
halten mich unvorhergesehene Vorkommnisse davon ab, mein Vorhaben
in die Tat umzusetzen. Seid deswegen nicht allzu traurig, auch
wenn ich nicht täglich zu euch sprechen kann, so werde ich doch
immer in eurer Nähe sein und euch durch meine wohlwollenden
Gedanken und frommen Wünsche unterstützen.

       Der Schrank des Herrn ist groß
       und dort soll meine Heimstatt sein.


Zum Schlusse möchte ich aber doch noch meinem geschätzten
Kollegen, dem ehrwürdigen Herr Pfarrer meinen besonderen Dank
abstatten, denn gerade auch seine besonnene und wohlabgewogene
Fürsprache war die Grundlage für den gerechten Urteilsspruch.
Mein professioneller Kollege und Mentor möge versichert sein,
daß, sollte es doch einmal aufgrund einer Verkettung
unglücklicher Umstände dazu kommen daß ich unwillentlich und
unwissentlich in seinem Revier wildere und dabei einen Bock
schieße, ich ihm diesen selbstredend in seiner Gänze überlassen
werde.

Und nun möchte ich schließen, meine lieben Brüder und Schwestern,
frohen Herzens und zuversichtlich vorausblickend in eine
strahlende Zukunft der Wahrheizfindung.

Der *This world is not my home* Prediger, hemmungslos offen,
schamlos begehrl^W^Wschonungslos ehrlich und bis auf weiteres
immer im Schranke des Herr

P.S. Noch ein ernstes Wort gerichtet an all die QNHs, DAUs und
all die anderen Blingänger die beinahe täglich aus der
Wirrtualität in unsere schöne Realität hereinplatzen: Bitte seid
doch so gut und benutzt den Fußabstreifer am Eingang. Mit den
schmutzigen und schmierigen Abdrücken eurer Stinkstiefel versaut
ihr uns den ganzen schönen blankgewienerten Boden. Wer das nicht
beherzigen will, der bleibt am besten gleich ganz draußen. Danke.

 

Verfahren gegen Kurt Fischer: Tierquälerei

Vorgeschichte und Anklage

Kurt Fischer schilderte die Vorteile seiner Uhr, in der nicht wie üblich ein Kuckuck, sondern ein Flugsaurier sitzt:

>>>>Genau. Deshalb habe ich in meiner Uhr auch keinen Kuckuck sondern einen
>>>>Flugsaurier.
>>>
>>>Und was fuer ein Geraeusch macht der zur vollen und zur halben Stunde?
>>
>>Ein absolut uriges natürlich.
> 
>Welches macht er zur vollen und welches zur halben Stunde?
 
Also um ganz ehrlich zu sein: Ich habe es bisher nur einmal
vernommen, denn es war so schrecklich anzuhören, daß ich
daraufhin sofort das Türchen zugenagelt habe. Jetzt hört man
gelegentlich noch ein unterdrücktes Stöhnen, mehr aber auch
nicht.

Ku "Und jetzt sitzt er drin und wird immer saurier." rt

StA Sponbiel reagierte daraufhin in Message-ID <947kiu.3vvqvg1.1@henning.sponbiel.de> am 18.01.01 trocken mit:

Hiermit klage ich Kurt der Tierquaelerei an.

Verteidigungsrede

Message-ID: <1eng9ez.1emr1ipeemo7eN@Kurt-Fischer.dialin.t-online.de>, 18.01.01:

Hohes Gericht! Herr Staatsanwalt! Werte Geschwolle^WGeschworene,
hochverehrtes Publkum!

Jawohl! Ich bekenne mich in vollem Umfange schuldig und ich werde
jedes Urteil klaglos annehmen, mit tiefer Reue im Herzen,
quälenden Schmerzen in der Seele und einem schweren Stein in der
Niere.

Damit ist im Grunde alles gesagt und ich könnte eigentlich
schweigen...aaaaaber, vielleicht darf ich doch noch einen Punkt
zu Gehör bringen, der hoffentlich doch noch Justitias Waagschale
zu meinen Gunsten ausschlagen lassen könnte.

Hohes Gericht! Herr Staatsanwalt! Hochverehrtes Publikum! Ich
frage Sie, ja Sie: Was hätte ich denn sonst tun können? Welcher
Ausweg blieb mir denn übrig? Welche Alternativen hatte ich denn?

Die Uhr weggeben? 

Oh, welch entsetzliche Vorstellung, welche unglaubliche
Verkennung meiner Lage: Bei dieser Uhr handelt es sich um ein
unersetzliches, äußerst kostbares Erbstück, das sich schon seit
Menschengedenken im Besitz unserer Familie befindet. Der
Flugsaurier ist noch originales mittleres Juhra, nur das Gehäuse
wurde in der Zwischenzeit einige Male erneuert. So ein Kleinod
gibt man doch nicht einfach weg, Hohes Gericht!

Den Lärm des Vogels ertragen? 

Ich glaube ich muß hier doch kurz schildern, welche Folgen der
"Gesang" des Sauriers hatte: Wir waren eine glückliche Familie,
ich hatte ein treues braves Frauensleut, drei Kinder und einen
lieben folgsamen Hund, _bevor_ diese Uhr ins Haus kam. All das
änderte sich schlagartig, als der Unglücksvogel zum ersten Mal
seinen Ruf erschallen ließ, unglücklicherweise auch noch genau um
Mitternacht. Um es kurz zu machen: Mein Frauensleut zog mit ihren
Kindern heulend wieder zu ihrer Mutter, der Hund verließ
fluchartig das Haus und ward bis heute nicht gesehen, _sämtliche_
Spiegel im Haus zersprangen und drei Nachbarn mußten in die
Nervenklinik eingeliefert werden, einer davon wurde bis heute
noch nicht entlassen.

Mir blieb gar keine Wahl, Hohes Gericht, ich mußte diesen Saurier
zum Schweigen bringen, also nagelte ich in meiner Verzweiflung
sein Türchen zu. Wohl fühlte ich mich dabei nicht, also zog ich
einen Biologen und einen Archäologen zu Rate. Beide meinten
übereinstimmend, daß es sich bei diesem fürchterlichen Schrei um
den Paarungsruf des Flugsauriers gehandelt habe, und er solange
keine Ruhe geben werde bevor er nicht ein Weibchen gefunden habe.

Also machte ich mich auf die Suche nach einer Gefährtin für ihn.
Mit dem Rest der Erbschaft rüstete ich eine Expedition aus und
begab mich einem Tipp einer vertrauenserweckenden Handleserin
zufolge nach Zentralafrika, wo sich angeblich noch einige
Exemplare auf einem versteckten Hochplateau am Leben halten
konnten. Wir waren 42 Wochen unterwegs, verloren einige
Träger(das Bier war allerdings eh kaum genießbar) und überdies
wurde ich auch noch vom Sumpfbiber geschüttelt. Alles
Fehlanzeige. Ohne Erfolg mußte ich zurückkehren.

Dann die Wende! Durch Zufall erfuhr ich daß sich im
Amazonasgebiet eine kleine Kolonie von Flugsauriern befände. Also
neue Epedition, diesmal durch Kredit finanziert, und ab nach
Südamerika. Aber auch hier wieder totaler Mißerfolg, die
angebliche Saurierkolonie stellte sich als Kulisse für den
Saurierfilm von Spielberg heraus, nun, immerhin war es
interessant die Dreharbeiten zu beobachten. Der Bärtige mit Hut,
der in der dritten Szene im Hintergrund beinahe von einem
durchgehenden Tyrannosaurus Rex zermanscht wird, das bin übrigens
ich. Seitdem hinke ich zwar ein wenig, es fällt aber kaum auf.

Glücklicherweise konnte ich dann aber auf einem Flohmarkt in
Ruhpolding doch noch ein leicht ramponiertes Exemplar ergattern,
mit zerfledderten Flügeln und total abgemagert, der Verkäufer
hielt es wohl für eine mumifizierte Fledermaus. Mühsam päppelte
ich das Weibchen, wie sich bald herausstellte, wieder auf und
dann kam der große Moment als ich dem Uhrsaurier seine Gefährtin
beigesellte.

Und eines, Hohes Gericht, das nehme ich auf jeden Eid: Das
unterdrückte Stöhnen, von dem ich sprach, ist erst zu hören, seit
sich das Saurierfrauensleut bei ihm in der Uhr befindet. Wer
weiß, vielleicht geht es ihm da drinnen doch gar nicht so
schlecht?

Hohes Gericht, hiermit möchte ich schließen und bitte darum,
diesen Aspekt bei der Bemessung des Urteils zu berücksichtigen.

Ku "Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit." rt 

Das Urteil

Ein Urteil ist bis heute nicht ergangen.

 

weiter zu Teil 7


http://www.chpr.at/detebe/urtl0006.html
Created: 09.12.2000
Updated: 23.07.2004
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